ISO-Container bedeutet Gleichheit für alle
Die Internationale Organisation für Normung (weltweit abgekürzt in ISO von griechisch isos/gleich) erarbeitet weltweit gültige Normen für alle Bereiche außer Elektrik und Telekommunikation. Ziel ist, weltweit einheitliche und verbindliche Standards und Qualitätsmaßstäbe zu schaffen, und zwar nicht nur in Bereichen wie Lebensmittel, Verbrauchsgüter und Transportmittel, sondern beispielsweise auch im Gesundheitssystem, im Risikomanagement von Banken und Unternehmen oder im Umweltschutz.
Unter ISO-Containern versteht man grundsätzlich weltweit genormte, für alle Verkehrsträger geeignete Transportbehälter aus Stahl für einen vereinfachten globalen Warenaustausch. Die ISO-Norm R-668 aus dem Januar 1968 definierte dabei erstmals den weltweiten Standard-Seecontainer in seinen Abmessungen und Typenbezeichnungen. Über die Jahrzehnte mehrfach ergänzt und erweitert, spezifiziert die neueste Version (R-668 E/2013) nicht nur die Größe und Leergewicht von Seecontainern, sondern auch die internen und externen Abmessungen, die Größe der Türen, wenn vorhanden, das zulässige Gesamtgewicht sowie Vorgaben für Querträger, Ladeschienen und -taschen.
Im Laufe der Jahrzehnte – mit steigender Bedeutung und Verbreitung des Seecontainers – ergänzten eine Reihe weiterer Normen die R-668 u.s.w. So fixierte ISO-Norm R-790 bereits im Juli 1968 weitere Maßnahmen zur Standardisierung. ISO-Container mussten von nun an im internationalen Warenverkehr eindeutig zu identifizieren und ihrem Eigner zuzuordnen sein. Heute regelt die ISO 6346 die Kodierung, Identifizierung und Kennzeichnung von Containern im internationalen Handelsverkehr. Neue ISO-Container sind mit einer Nummer aus vier Großbuchstaben, die für den Eigentümer steht, sechs Ziffern sowie einer Kontrollziffer gekennzeichnet. Mit Hilfe dieser Kennnummer kann er auf seinem Weg um die Welt detailliert nachverfolgt werden.
Im Januar und Oktober 1970 folgten die ISO-Normen T-1161 (Halterungen und Eckbeschläge) sowie R-1897 (Innenraumabmessungen). Neben containerspezifischen Vorgaben und Standardisierungen kommen bei Seecontainern auch allgemeine Industrienormen wie ISO 1461 (Korrosionsschutz durch Feuerverzinken) zum Tragen.
Die Vorteile dieser umfassenden Standardisierung sind einfach auf den Punkt zu bringen: Ein ISO-Container ist überall auf der Welt gleich. Ob Busan oder Boston, Hamburg oder Hongkong – er kann in jedem Containerterminal der Welt geladen oder gelöscht werden. Er kann auf jedem Containerschiff sicher befestigt und gestapelt werden – bis zu 13 Container hoch. Er kann im Hinterlandverkehr mit jedem Güterzug und jedem Lkw weitertransportiert oder zugeliefert werden. Und wer ihn nutzt, kann sich darauf verlassen, dass ein ISO-Container immer bestimmte Qualitätskriterien hinsichtlich Wetterbeständigkeit, Belastbarkeit und Stapelbarkeit erfüllt – ohne Ausnahmen.