Die Container Herstellung

Juni 12, 2014

Die Herstellung eines Seecontainers gehört zu jenen Produktionsabläufen, die wirklich interessant sind. Alles beginnt mit gigantisch großen Stahlrollen, die ähnlich einer Fadenrolle um sich selbst gewickelt sind, allerdings ohne eine Spule.
Herstellungsprozess Seecontainer in China

Bringen, schneiden, stapeln, säubern

Nach Anlieferung der Stahlrollen beim Containerhersteller werden diese abgeladen, entrollt und geglättet. Anschließend werden von der Rolle mittels einer gigantischen Schneidemaschine exakt bemessene Stücke abgetrennt. Ein Arbeiter achtet darauf, dass die einzelnen Platten am Ende sauber aufeinanderliegen und keine Störungen den Betriebsablauf behindern. Von Beginn des Abrollens bis zum abgeschnittenen Stück werden die Stahlplatten über ein Rollband befördert. Am Ende liegen die ganzen Platten sauber aufeinander und werden mit einem betriebsinternen Kran zum nächsten Arbeitsschritt befördert.

Mit einem Sandstrahler werden die Stahlplatten vom gröbsten Schmutz und Verunreinigungen befreit und anschließend grundiert. Der nächste Schritt besteht darin, der Stahlplatte die typischen „Wellen“ zu verpassen. Im Fachjargon spricht man von „Sicken“ und damit wird die Festigkeit des Containers erhöht. Zudem kann durch diese Bauart auf weitere Stabilitätsaspekte im Inneren des Containers verzichtet werden. Wären die Wände eines Containers in einer glatten Ausführung verbaut, würden diese sich relativ schnell nach außen hin verbiegen. Um es Ihnen kurz an einem Beispiel zu verdeutlichen: Nehmen Sie ein Blatt Papier und legen Sie es als Brücke auf je ein Buch an den Seiten. Nun legen Sie einen Stift oder sonst was auf die „Brücke“, die sich natürlich unter der „Last“ nach unten krümmen wird. Nun nehmen Sie das gleiche Stück Papier und falten Sie es wie eine Ziehharmonika zusammen. Anschließend ziehen Sie es nur ein wenig auseinander und benutzen es wieder als Brücke. Bleistift drauf – es hält.

 

Der Zusammenbau eines Seecontainers

 Die Dachplatten, der Boden und die Seitenwände werden letztendlich durch Schweißen miteinander verbunden. Doch alle Teile werden einzeln und separiert produziert.

 Um Festigkeit zu erhalten und vor allem, um die Verriegelungen für das spätere Stapeln beziehungsweise Verladen anzubringen, werden geschweißte Vierkantrohre an den Ober- und Unterseiten der Seitenwände angebracht. Mit einer Flex werden Schweißnähte und überstehende Stahl-Stücke entfernt.

 Für den Boden eines Seecontainers werden zahlreiche Querstreben mit den beiden Längsstreben verschweißt. Immerhin muss der Boden so einiges an Gewicht tragen und aushalten. Ist dieser Arbeitsschritt vollbracht, werden die Eckpfosten an den vier Ecken der Bodenplatte mittels Schweißen angebracht.

 Nun werden die Türen hergestellt, diese bestehen aus einem Rahmen und ge-wellten Stahlplatten. Sind alle Schweißpunkte sauber abgearbeitet, wird die Tür auf die Bodenkonstruktion gestellt und angeschweißt. Danach wird die Rückseite des Containers angeschweißt, gefolgt von den beiden Seitenwänden.

Sowohl von innen als auch von außen wird nun geschweißt und stetig kontrolliert, damit keine undichte Stelle den prüfenden Augen der Arbeiter entgeht.

 Das aus einzelnen Platten bestehende Dach wird zusammengefügt und wird zum Schluss auf den Container gesetzt und natürlich ebenfalls mit der Konstruktion verschweißt.

 Bevor es jedoch so weit ist, wird er nochmals grundiert, um Rost und Korrosion so lange wie möglich die Stirn bieten zu können. Danach wird er von innen und außen mit Farbe eingesprüht und jetzt geht es an die Lackierung der Bodenplatten, die ganz am Ende eingepasst werden.

 Liegen die Holzplatten auf dem Boden des Containers, werden maschinell die Löcher für die Bohrungen gesetzt. Immerhin sollen die Holzbodenplatten fest mit dem Stahlkonstrukt verbunden sein.

 Damit der Container geöffnet und verschlossen werden kann, fehlt letztendlich noch die Verriegelungskonstruktion. Es handelt sich dabei meist um einen Hebelmechanismus, mit dem die Türen sicher verschlossen werden können, jedoch leicht zu öffnen sind. Dichtungen aus Gummi sorgen dafür, dass der Container wasserdicht ist und keine Feuchtigkeit durch die Falze an den Türkanten eindringen lässt.

 Eine weitere Kontrollrunde wird dazu genutzt, überstehende Schrauben mit einem silikonähnlichen Dichtmittel abzudichten, damit sich niemand verletzt. Zudem wird der Boden von außen versiegelt, damit er wasserdicht ist.

 Jetzt fehlen nur noch die Beschriftungen auf dem Äußeren des Containers. Diese werden mittels Aufklebern oder Farbe aufgebracht. Ebenso die Nummer, anhand derer er einzigartig wird, das sogenannte „Prefix“.

Der finale Arbeitsschritt besteht darin, den fertigen Container in eine Art Waschhalle zu verbringen, wo er ordentlich mit Wasser übergossen wird. Versiegt der immense Wasserstrom, werden die Türen geöffnet und ein verantwortlicher Mitarbeiter der Produktionsfirma prüft das Innere des Containers penibel auf einen eventuellen Wassereintritt. Ist alles in Ordnung, kann der Container seine Reise um die Welt beginnen.

 

Fazit

Ein Container ist ein Qualitätsprodukt, dessen Herstellung etliche einzelne Arbeitsschritte beinhaltet. Obwohl die meiste Arbeit maschinell erledigt wird, ist das prüfende menschliche Auge absolut unverzichtbar. Die Standardmaße eines Containers stellen bei der Fertigung einen großen Vorteil dar, denn die Maschinen müssen nicht verstellt werden, um ständig neue Maße einzugeben. Sie interessieren sich für einen Neukauf? Aktuelle Angebote finden Sie in unserem Marktplatz!

Kommentare

Koch
21. Juni 2018 um 17:02 Uhr

Es gibt Container mit Schneckienförderung für Schnellkompostierung (Westernegeln) Können Sie so etwas anbieten?

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