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Minimalismus und Containerhaus – 7 Tipps für Leben auf wenig Raum

Wer auf kleinstem Raum in einem umgebauten Schiffscontainer lebt, sollte gut wählen, mit was er sich umgibt …

Allen voran engagieren sich die Tiny-House-Bewegung und digitale Nomaden seit Jahren den Minimalismus als erstrebenswerten Lebensstil. Fakt ist: Wer sich sein Mini-Heim in einem 20-Fuß-Container einrichtet, ist auf platzsparende Konstruktionen angewiesen und sollte hoch motiviert sein, sich von überflüssigem materiellen Anhang zu trennen. Doch auch Besitzer eines durchschnittlich großen Domizils können die folgenden Tricks nutzen, um ihr Leben zu entrümpeln:

Musik- und Filmbibliotheken verkleinern

Beinahe jeder Deutsche über 35 hortet Ton- und Bildträger, die zum Ausklang des letzten Jahrtausends als High-End-Technologie galten: CDs, DVDs und Blu-ray Discs stapeln sich heutzutage im Wohnzimmerschrank, selbst wenn die dazugehörigen Abspielgeräte längst auf dem Sperrmüll gelandet sind. Die Scheiben selbst behalten viele in der Hoffnung, sie bei Gelegenheit auf dem PC abspielen zu können. Doch realistisch betrachtet, braucht im Zeitalter der Streamingdienste niemand mehr Musik- und Filmkonserven aufzubewahren, wenn es sich dabei nicht um private Aufnahmen handelt. Um Platz in kleinen Wohnverhältnissen zu schaffen sollte man die Lieblingssongs in hoher Qualität digital archivieren und die Scheiben zum Trödler bringen.

Eine Ausnahme bilden Schallplatten – sie unterliegen anderen Maßstäben: Die Atmosphäre einer kratzenden Nadel auf rotierendem Vinyl können WAV und MP3 einfach nicht erreichen. Wer Raritäten auf Platte besitzt, legt sie idealerweise bei der nächsten (Containerhaus)-Party auf oder lässt sie einem Liebhaber zukommen.

Den Kleiderschrank ausmisten

Dieser Hinweis gilt auf den ersten Blick den Damen der Schöpfung – doch auch männliche Modefans häufen zuweilen eine stattliche Kollektion von Shirts und Sneakers an. Bei Kleidung folgen angehende Minimalisten am besten der Grundregel: Was eine ganze Saison nicht den Schrank verlassen hat, wird auch im folgenden Jahr kaum vermisst werden. Diese überflüssigen Anschaffungen wandern besser in die Altkleidersammlung oder den Second-Hand-Shop.

Das Bücherregal auf Diät setzen

Während Privatbibliotheken früher den Großteil der Wohnzimmer-Wandfläche beanspruchten, machen heute E-books und Internet viele Romane und Nachschlagewerke in Papierform überflüssig. Behalten sollten Bücherwürmer mit Platzmangel nur noch wertvolle Erbstücke, teure Fachliteratur für Beruf und Studium sowie Bildbände, die man noch den Enkeln zeigen will. Leichte Unterhaltungsliteratur muss keine Regalbretter beschweren – wer sie in digitaler Form genießt, spart Wohnraum und Gewicht beim Reisegepäck.

Nippes oder Nostalgie?

Witzige Kaffeetassen, Miniatur-Eiffeltürme oder Stofftiere – bei reichlich Kleinkram, der sich auf Schreibtischen, Regal- und Fensterbrettern sammelt, sollte der Besitzer ernsthaft nach dem emotionalen Wert fragen. Handelt es sich bei Urlaubs-Mitbringseln um touristentaugliche Massenware oder um handgefertigte Unikate, mit denen sich Lebensgeschichten verbinden? Unter diesem Gesichtspunkt ausgewählt, zieren bald nur noch wenige unersetzbare Kleinode das Private Umfeld.

Clever shoppen

Platzsparen fängt bereits vor dem Einkauf an. „Benötige ich diesen Gegenstand wirklich?“ ist dabei die Frage, die sich jeder Konsument vor dem Kaufentscheid ehrlich beantworten sollte. Lautet die Antwort darauf „ja“, lohnt sich die Investition in ein teures Qualitätsprodukt. Dinge, die dagegen nur wenige Male gebraucht wurden, die mangelhaft sind oder deren Reparatur sich kaum lohnt, nehmen nur unnötig Platz weg. Wer seinen Haushalt radikal von Fehlkäufen entrümpelt, gewinnt garantiert einige Quadratmeter mehr Platz.

Was tun, wenn´s brennt? – ein Gedankenspiel

Es klingt makaber, doch wer sich unsicher ist, an welchen Gegenständen sein Herz wirklich hängt, sollte sich fragen, was er aus seinem brennenden Haus retten würde. Oder, was schmerzlich vermisst würde, wenn der eigene Hausstand tatsächlich den Flammen zum Opfer fiele.

Die Liste von vermeintlich unersetzlichen Objekten fällt meist überraschend kurz aus.

Funktionale Möbel

Die geerbte Stehlampe, der todschicke aber unbequeme Designersessel – viele Hausstände strotzen nur so vor Einrichtungsgegenständen ohne funktionalen Wert. Wer sich mit einem Containerhaus in puncto Platz reduziert, sollte sich vorab von sperrigen Staubfängern trennen. Auf kleinstem Raum müssen Möbel optimal auf den Bewohner zugeschnitten sein und im besten Fall gleich mehrere Funktionen erfüllen. Beispiele für optimale Containerhaus-Möbel sind

  • Bänke und Sitzwürfel, die gleichzeitig als Aufbewahrungsboxen dienen
  • Betten auf einer Empore, die das Nutzen zweier Ebenen ermöglichen. Als Variante bei gemäßigter Deckenhöhe: Betten, die tagsüber an der Wand hochgeklappt oder unter die Decke gezogen werden
  • Ausklappbare Tische und Tresen, die nur Platz beanspruchen, wenn sie gebraucht werden
  • Einbauschränke: Sie nutzen die vorhandene Wandfläche restlos aus. Vorteilhaft bei kleinen Häusern sind Schränke mit geringer Tiefe, die wenig Raum beanspruchen und verhindern, dass sich in zweiter Reihe Dinge ansammeln, die nie gebraucht werden.
  •  Raumspartreppen oder schmale Treppen mit Stauraum unter den Stufen
  • Ein Ofuro: Die japanische Sitzbadewanne spart nicht nur viel Platz gegenüber dem traditionell europäischen Modell – sie gilt aktuell auf Möbelmessen auch als Designtrend schlechthin. Den hippen Zuber gibt es in kubischen oder fass-artigen Formen aus Holz, Keramik und Acryl.