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Antwerpen verdrängt Hamburger Hafen auf Platz Drei

Der Containerumschlag im Hamburg Hafen entwickelt sich weiter rückläufig. Eine Besserung ist auch im kommenden Jahr nicht zu erwarten. Neben weltwirtschaftlichen und konjunkturellen Faktoren sind die Ursachen jedoch auch am Standort Hamburg selbst zu suchen, schreibt die Tageszeitung „Die Welt“. 

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Der Hamburger Hafen hat seine Wachstumserwartungen für 2015 nicht erfüllt. Der Güterumschlag beläuft sich auf bisher rund 138 Millionen Tonnen und weniger als neun Millionen Standardcontainer (TEU): ein Rückgang von rund 5,5 % beim Gesamtumschlag und rund 10 % bei Containerumschlag.  Auch die Prognose für 2016 ist verhalten. Hamburgs Wettbewerber – die niederländischen Seehäfen Rotterdam und Antwerpen – haben im Vergleich deutlich besser abgeschnitten. So hat Antwerpen Hamburg vom zweiten auf den dritten Platz der wichtigsten Seehäfen Europas verdrängt.

Axel Mattern, Vorstand der Hafen Hamburg Marketing Gesellschaft, sieht die Hauptgründe im verlangsamten Wachstum in China sowie den wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland, die aufgrund der engen Verflechtungen dieser Länder mit dem Hamburger Hafen besonders starke Effekte auf die Hafenentwicklung hatten. So brach nach einem Bericht der Hamburger Morgenpost der Containerverkehr mit China um rund 15 % ein, der mit Russland sogar um rund 36 %.

Gunther Bonz, Präsident des Unternehmerverbandes Hafen Hamburg, verwies gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ zudem auf die schleppenden Infrastrukturinvestitionen, die den Logistikstandort Deutschland an Bedeutung verlieren lassen. Zudem seien insbesondere aufgrund der Probleme am nur eingeschränkt nutzbaren Nord-Ostsee-Kanal  zahlreiche Reedereien auf andere Routen und damit andere Häfen ausgewichen.

Positiv vermeldet dagegen die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) vom Hinterlandverkehr. Der Containertransport der HHLA-Güterbahntöchter Polzug und Metrans legte um 2,4 % zu.

Bild: CC BY-NC 2.0 Kevin Hackert