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1679 Container versinken jedes Jahr im Meer

Die Erde wird von rund 71 Prozent Wasser bedeckt und darauf tummeln sich im Durchschnitt 40.000 Handelsschiffe, die meist per Frachtcontainer 90 Prozent des weltweiten Warenverkehrs transportieren. In Seecontainern ausgedrückt, befinden sich auf den Gewässern rund um den Globus stattliche fünf bis sechs Millionen. Pro Tag – versteht sich. Keine Frage, dass bei solch einem Aufkommen auch mal etwas schief geht. Um es auch hier in Zahlen auszudrücken, die allerdings auf reinen Schätzungen und Vermutungen basieren: Pro Stunde fällt mindestens ein Container ins Wasser und sinkt in die unergründlichen Tiefen bis zum Meeresboden.

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Wie können Frachtcontainer ins Meer fallen?

Es gibt mehrere Gründe, die dazu führen, dass der Container von Bord geht. Einer davon ist natürlich eine Havarie. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den 05. Oktober 2011, als das Containerschiff „Rena“ an der Ostküste vor Neuseeland auf ein Riff auflief? 900 Container gingen über Bord. Glücklicherweise kommen solche Katastrophen nicht häufig vor, viel wahrscheinlicher für einen Verlust von Frachtcontainern sind Stürme und das sogenannte „Rollen“ des Schiffes.

Das bedeutet, dass das Schiff bei starkem Seegang beginnt, sich um seine Längsachse zu bewegen, was natürlich fatale Auswirkungen auf die gestapelten Container haben kann. Nicht unerwähnt sollte die mangelhafte Ladungssicherung bleiben. Nicht immer hält sich jeder Arbeiter an die Vorgaben, wie Container zu sichern sind.

Die Auswirkungen für Natur und Umwelt

Zweifelsohne ist es eigentlich eine Umweltkatastrophe, wenn ein Container über Bord geht. Es wird geschätzt, dass in rund 10 Prozent aller versunkenen Seecontainer Chemikalien enthalten sind, die der Wasserwelt Schaden zufügen können. Um die Auswirkungen gesunkener Frachtcontainer genauer zu beleuchten, schickte das Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) einen Unterwasserroboter in ein Gebiet, in dem im Jahr 2004 durch einen heftigen Sturm 15 Container ins Wasser fielen. Die Kamera des Roboters lieferte ein erstaunliches Ergebnis: Meeresbewohner und Pflanzen nahmen sich der 15 Container an und schafften daraus ein einzigartiges Labyrinth.

Die Außenseiten der Container sind von einem Riff kaum mehr zu unterscheiden. Organismen siedelten sich an, neues Leben entstand. Einige Forscher und Experten wagen sogar die These, dass es durch die gesunkenen Container Lebensraum für Arten gibt, die sich normalerweise nicht genau an dieser Stelle eingefunden und ausgebreitet hätten. Einige sprechen davon, dass durch die „Eindringlinge“ – also die Container, eine Verbreitung verschiedener Arten in andere Ozeane möglich sei.

Dennoch – ein Container hat nichts unter Wasser verloren. Unsere Weltmeere strotzen vor menschlichem Müll. Deswegen muss nach Wegen geschaut werden, wie sich der Verlust auf ein absolutes Minimum reduzieren lässt.

Wie kann es verhindert werden, dass Frachtcontainer von Schiffen fallen?

Eine Havarie kommt glücklicherweise selten vor und meist führen besondere Umstände zu solch einer Tragödie. Also sollte das Augenmerk auf die Container und deren Beladung im Hafen gerichtet werden. Würde jeder Container vor dem Beladen gewogen, könnte sich das Risiko bereits erheblich reduzieren. Schwere Container nach unten, leichte oben drauf. Eine weitere Möglichkeit wäre der Einsatz von RFID.

Dabei handelt es sich um Funketiketten, die mit Radiowellen senden und empfangen können. Solche RDIF-Systeme könnten verwendet werden, um die Anordnung der Container auf einem Schiff vernünftig zu organisieren. Zudem könnten so das Gewicht und die Ladung auf einen Blick erfasst werden.

Die Zukunft in der Technologie hat längst begonnen – immer mehr Unternehmen setzen auf einen sicheren Transport ihrer Güter, denn ein Verlust eines Containers ist zwangsläufig mit einem finanziellen Verlust verbunden. Und dem gilt es zu entgehen, was den Containertransport langsam, aber stetig zu voller Sicherheit auf den Weltmeeren verhilft.