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Container schirmen ihren Inhalt zwar gegen Wasser und Witterung ab – der Bewegung von Schiff, Kran und LKW ist die Ladung allerdings ungeschützt ausgesetzt. Um Schäden während des Transportes zu vermeiden, existieren Richtlinien und Hilfsmittel zur Ladungssicherung.

Wer Fracht per Container verschicken will, sollte die folgenden Informationen stets berücksichtigen:

Welche Kräfte wirken auf den Container-Inhalt ein?

Ist der Container bereits voll beladen und verplombt ist, existiert keine Möglichkeit, eine asymmetrische Ladungsverteilung in seinem Innern auszugleichen. Bevor die Container-Türen sich schließen, muss die deshalb optimal positioniert und so gesichert werden, dass sie allen mechanischen Kräften standhält, die während des Transportes auf sie einwirken. Das sind in erster Linie zwei Typen:

Statische Kräfte: Abhängig von Gewicht und Volumen der Ladung, verursacht die Ladung Druck auf den Containerboden bzw. auf darunter stehende Verpackungen. Bei Stapeln muss die unterste Ebene logischerweise den höchsten Druck bzw. die größten Knick- und Biegebeanspruchungen verkraften.

Dynamische Kräfte: Sowohl beim Positionieren des Containers auf die verschiedenen Verkehrsmittel wie auch beim Transport wirken Beschleunigung, Stöße und Vibrationen auf den Inhalt ein.

  • Straßentransport: Hier erzeugen das Bremsen und die Fahrt in Kurven Stöße und Beschleunigungskräfte. Die Straßenoberfläche und die LKW-Federung bestimmten, wie stark die Vibration ist, die sich ins Innere des Containers überträgt. Dabei können erhebliche vertikale Beschleunigungskräfte von bis zu 1,5 g (g= Erdbeschleunigungskraft) entstehen.
  • Schiff: Bei den Bewegungen von Containerschiffen spricht man von Rollen (Neigung um die Längsachse), Stampfen (Neigung um die Querachse) und Gieren (Schlingern der Bugspitze). Insbesondere bei starkem Rollen besteht das Risiko, dass lose Ladung auf eine Seite des Containers geschleudert wird. Ist gar eine gesamte Schiffsladung nicht sachgemäß gesichert, kann das Ladungsungleichgewicht das Schiff in Schlagseite bringen und Kentern lassen.
  • Schienentransport: Vibrationen und seitlich einwirkenden Beschleunigungskräfte fallen im Güterzug mit 0,4 g relativ niedrig aus, während die frontalen Beschleunigungskräfte auf enorme Werte bis zu 4 g ansteigen können.

Wie viel Ladung darf ein Container enthalten?

Grundsätzlich bestimmt die maximale Zuladungsmenge, wie viel Fracht in einen Container passt. Bei einem 20-Fuß-Container beträgt diese 30.130kg, bei einem 40-Fuß-Container – trotz doppelter Länge der Stahlbox – nur 28.750kg. Addiert man das Eigengewicht von 2370kg bzw. 3750kg, erreicht jeder der beiden Containertypen ein maximales Gesamtgewicht von 32.500kg.

Die tonnenschwere Last sollte sich dabei stets gleichmäßig auf der Bodenlänge des Containers verteilen, um eine maximale Belastung von 4,5t pro laufenden Meter nicht zu überschreiten. Wer berechnen will, ob diese Größe im konkreten Fall eingehalten wird, dividiert die Auflagelänge der Ladung durch ihr Gewicht. Hat z.B. ein 12t schweres Ladungsteil Kontakt mit vier Metern des Containerbodens, entspricht dies einem Druck von 3t pro Meter (12t / 4m = 3t pro m).

Schwere und kompakte Frachtgüter brauchen größere Auflageflächen

Falls ein Ladungsteil bei relativ kleinem Volumen relativ viel wiegt, kann man seine Auflagefläche vergrößern, indem man zwei Holzbalken der Länge nach parallel auf den Containerboden legt und die Fracht darauf positioniert. Die Balken sollten jeweils mindestens 40cm von der Containermitte entfernt sein und mindestens 10cm (20-Fuß-Container) bzw. 15cm (40-Fuß-Container) in der Breite messen. Maximal ein Meter Holz darf vor und hinter der aufliegenden Ladung frei überstehen.

Insgesamt sollte die Fracht so verteilt sein, dass ihr Gesamtschwerpunkt bezogen auf die Containerbreite genau in der Mitte liegt. In der Länge darf der Schwerpunkt bei einem 20-Fuß-Container um 60cm und bei einem 40-Fuß-Container um 90cm von der Mittelachse abweichen. Was die Höhe anbelangt, sollte sich ein Großteil des Gewichts in der unteren Hälfte des Containers befinden.

Welche Bauelemente des Containers ermöglichen die Ladungssicherung?

Um seine Fracht vor dem Verrutschen zu sichern, weist jeder Container Zurrstege (stählerne Ösen bzw. sogenannte Laschaugen) an den Eckpfosten und den Längsträgern von Dach und Boden auf. Sie bilden Fixpunkte zum Verzurren der Ladung.

Übliche Hilfsmittel dafür sind (Mehr dazu):

  • Tauwerk
  • Kunststoffbänder
  • Schnellspanngurte
  • Stahlbänder und -gurte
  • Ketten
  • Netze

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Holzbalken in den gesickten Wänden des Containers zu verkeilen, die ein Hin- und Herrutschen der Ladung begrenzen. Auch Antirutschmatten aus Gummi oder Naturfasern erhöhen die Reibung und verhindern das Gleiten der Fracht über den Containerboden.

Schließlich eignen sich auch die Eckpfosten des Containers dazu, schwere Ladungsstücke durch Abblocken mit Balken am horizontalen Wandern zu hindern. Blockt man Ladung gegen die weniger stabilen Containerwände ab, passiert das idealerweise nicht punktuell, sondern auf großer Fläche.

Mit Druckluft aufgepumpte Säcke und Polster füllen von Ladungslücken im Containerraum aus. Demselben Zweck dienen Leerpaletten, Wellpappe, Schaumstoff und alte Autoreifen.

Sicherung unterschiedlicher Verpackungstypen im Container

Wie die Ladung im Einzelnen gesichert werden sollte, hängt in erster Linie von der Verpackung des Frachtgutes ab:

Kartons und Kisten: Hier ordnet man schwere Packstücke unterhalb der leichteren an. Nehmen die Kartons nicht den gesamten Innenraum des Containers ein, sollten alle auf ein ähnlich hohes Level gestapelt werden. Beim Stapeln versetzt man die Kisten idealerweise wie Mauersteine, um einen stabilen Komplex zu schaffen. Wie hoch Kartons und Kisten gestapelt werden dürfen, hängt von ihrem Gewicht und der Stabilität ihrer Verpackung ab. Zwischenschichten aus Holz oder stabiler Pappe verteilen den Druck der oberen Schichten gleichmäßig auf die unteren. Falls zwischen den Stapeln und der Containerwand Freiräume entstehen, muss die Fracht an diesen Stellen mit Holz oder Staumaterial gegen das Verrutschen geblockt werden.

Paletten: Auf Paletten können mehrere Ladungsstücke mit Schrumpffolie oder Spanngurten zu einem Stück zusammengefasst werden. Die gängigen Palettenmaße erlauben jedoch kein formschlüssiges, den gesamten Innenraum ausfüllendes Stauen. Europaletten (0,8×1,2m) sowie Industriepaletten (1×1,2m) finden im Container nebeneinander stets nur einmal in Längs- und einmal in Querausrichtung) Platz. Die entstehenden Zwischenräume müssen mit Luftsäcken ausgefüllt bzw. mit Holzbalken geblockt werden, um Bewegungen zu vermeiden. Einzig spezielle Containerpaletten mit 1,14m Kantenlänge ermöglichen das lückenlose Auslegen des Containergrundrisses.

Fässer: Fässer mit Flüssigkeiten sollten vor dem Transport stets auf Dichtigkeit überprüft und aufrecht befördert werden. Falls der Durchmesser der Tonne es nicht erlaubt, eine Reihe von Wand zu Wand zu bilden, müssen Luftsäcke, Holz und Staumaterial die Zwischenräume ausfüllen. Durch den Raum gespannte Stahlbänder, die die Fässer als Blöcke sichern, vergrößern die Sicherheit. Indem teilweise Paletten unter die Fässer gelegt werden, erreicht man verschachtelte Standhöhen, die den Gesamtkomplex stabilisieren.

Sackgut und Ballen: Ihr Inhalt ist der Regel robust gegenüber Bewegungen – die Verpackung jedoch empfindlich für Beschädigungen. Säcke und Ballen sollte man alternierend in Längs- und Querausrichtung übereinanderschichten, damit sie einen stabilen Verbund ergeben. Da Plastiksäcke kaum Reibung gegeneinander aufbauen, verrutschen sie rasch. In diesem Fall ist es angebracht, die Ware vor dem Transport mit Schrumpffolie auf Paletten zu bündeln. Um Ballen beim Entladen gegen Beschädigungen durch den Gabelstapler zu schützen, legt man Holzbretter auf den Containerboden und zwischen die einzelnen Lagen.

Generell gilt: Zum Schutz der Ware sollten folgende Ladungstypen nicht gemeinsam in einem Container transportiert werden:

  • Feuchtigkeit abgebende mit nässeempfindlicher Fracht
  • stark riechende mit geruchsempfindlicher Ware
  • staubige mit staubsensibler Ladung
  • scharfkantige Ladungsteile mit empfindlichen Säcken oder Ballen.

Wichtig: Durch herausfallende Ladung beim Öffnen der Containertüren können Menschen ernsthaft verletzt werden; deshalb ist ein Abstützen der Fracht zur Tür hin obligatorisch. Dies lässt sich erreichen, indem man einen Balken zwischen den Eckpfosten des Containers verkantet, mit einem parallelen Balken den Abschluss der Ladung auf dem Boden begrenzt und den Zwischenraum mit Hölzern im 90 Grad-Winkel passgenau ausfüllt. Zur Sicherung von hohen Stapeln gegen die Tür dienen Spanngurte und Netze, die quer durch den Raum verlaufen.

Gegen welche Einflüsse sollte man die Ladung außerdem sichern?

Feuchtigkeit: Container sind wasser- und winddicht; schützen ihre Ladung also optimal vor den äußeren Umwelteinflüssen auf See. Allerdings durchqueren die meisten Container auf ihrem globalen Transportweg unterschiedliche Klimazonen und erleben starke Temperaturschwankungen. Die Temperatur des Innenraumes kann im Extremfall bis zu 20 Grad von der Außentemperatur abweichen. In diesem Fall bildet sich Tauwasser unter dem Dach des Containers. Feuchte Luft, die beim Beladen in den Container dringt, bzw. die Feuchte der Ladung sind hierbei die Wasserquellen im Innern. Wenn Kondenswassertropfen von Containerdach und -wänden auf die Fracht fallen, entstehen unter Umständen Schimmel, Rost und andere Schäden. Abhilfe schaffen feuchtigkeitsabsorbierende Materialien, die an den Seiten und unter der Decke des Containers angebracht werden.

Schädlinge: Die geringe Luftzirkulation, die hohe Luftfeuchtigkeit und die warmen Temperaturen im Container bieten Pilzen, Bakterien und anderen Mikroorganismen einen idealen Nährboden. Falls die Ladung vorab schon mikrobiologisch kontaminiert war, können beim Transport große Schäden entstehen. Insekten können während des Container-Transportes nicht in den Innenraum eindringen, jedoch werden sie zuweilen mit befallenen Holzbalken eingebracht. Viele Länder bestimmen daher, dass nur behandelte Hölzer bzw. desinfizierte Verpackungen im Container eingeführt werden dürfen.

Gefahrgut: Ob chemische Reaktionen bzw. Belastungen bei einer Ladung auftreten können, hängt von Feuchtigkeit, Temperatur und Schiffsbewegung ab. Was unter die Gefahrgutverordnung fällt, listet der IMDG-Code der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) auf.

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