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Ich packe meinen Seecontainer

„Ich packe meinen Seecontainer und nehme mit …“

12.000 Flaschen Wein oder 6.000 Schuhkartons? Oder vielleicht ein Auto sowie das komplette Mobiliar einer Zwei-Zimmer-Wohnung? Dass in einen Standardseecontainer im 20-Fuß-Maß (TEU) vieles hineinpasst, dürfte allgemein bekannt sein. Doch wie packt man am besten? Und was darf nicht hinein? Ein kleiner Einstieg für Auswanderer und Weltenbummler.

Wer auswandert, einen Umzug über weite Strecken plant oder sein Hab und Gut während einer Auszeit zwischenlagern möchte, wird in der Regel eher früher als später mit den Fragen konfrontiert:

  • „Wie packe ich einen Seecontainer?“
  • „Was passt hinein?“
  • „Und was kann Probleme verursachen?

Grundsätzlich gilt

Ein 20-Fuß-Seecontainer ist groß genug für den kompletten Inhalt einer Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnung inklusive Küche. Das bedeutet: Möbel, 50 Umzugskartons mit all dem, was in den Möbeln untergebracht war, und vielleicht noch ein Fahrrad oder ein Motorrad dazu. Wenn auch ein Auto mit auf die Reise gehen soll, wird entweder ein FEU, also ein Seecontainer im 40-Fuß-Maß, oder ein zweiter TEU benötigt.

Über die maximale Zuladung muss man sich in der Regel keine Gedanken machen. Sie liegt bei rund 21,7 Tonnen in 33 Kubikmeter Stauraum – kaum jemand dürfte Haushaltsgegenstände in dieser Gewichtsklasse besitzen (Bildhauer einmal ausgenommen).

Für eine sichere (See)Reise sollte alles in stabile Umzugskartons verpackt und zerbrechliche Dinge zusätzlich mit Luftpolsterfolie geschützt werden. Die Kartons sollten dabei möglichst voll gepackt werden, mit möglichst wenig Lufträumen dazwischen. Denn Seereisen können stürmisch werden. Und auch das Be- und Entladen per Kran ist kein sanfter Vorgang. Sind die Kartons zu leer, verschiebt sich der Inhalt.

Das gilt übrigens auch für den gesamten Container: Je enger gepackt, desto geringer die Bruchgefahr der Ladung durch Umfallen und Herumrollen bei etwas mehr Seegang. Möbel, Fahrräder und andere Gegenstände, die nicht in Kartons passen, sollten mit Decken geschützt und gesichert bzw. fixiert werden. Wenn dann noch die schwersten Gegenstände nach unten und die leichteren nach oben gepackt und das Gewicht gleichmäßig über die ganze Ladefläche verteilt wird, steht einer reibungslosen Überfahrt nichts mehr im Wege.

Nicht vergessen werden darf die detaillierte Auflistung aller Gegenstände im Container: aufwendig, aber sehr praktisch, wenn man Zielort den Container wieder auspackt – und vor allem unentbehrlich für den Zoll, wenn das Schiff internationale Gewässer durchquert (was bei Seefracht nicht ausbleibt). Schließlich möchte niemand, dass sein Container von den örtlichen Zollbehörden im Hafen festgesetzt wird, samt einer Rechnung für die Zwischenlagerung.

Und was sollte/darf nicht in den Seecontainer?

  • Wichtige und/oder vertrauliche Dokumente wie Geburts- und Heiratsurkunden, Bankunterlagen etc., aber auch Wertgegenstände wie Schmuck
  • Medikamente
  • Pflanzen und Samen: Den Transport überleben sie meistens nicht und in vielen Ländern kann es zudem erheblichen Ärger bei der Einreise geben.
  • Verderbliche Lebensmittel: Hier gilt Ähnliches wie bei Pflanzen und Samen. Sie werden schlecht bzw. dürften gar nicht oder nur unter Auflagen eingeführt werden.
  • Alles, was brennbar, entflammbar oder giftig Dazu zählen auch Deodorants, Haarspray und Farbdosen!
  • Und natürlich Waffen jeglicher Art

Ein Hinweis noch: Der Container soll gar nicht auf Reisen gehen, sondern nur als Zwischenlager benutzt werden? Dann sollte man beim Erwerb eines gebrauchten Containers genau auf dessen Zustand achten. Gebrauchte Seecontainer werden je nach Erhaltungsgrad in Kategorien eingeteilt.

Ein Lagercontainer muss mindestens der Kategorie C, besser B, angehören, also wind- und wasserdicht (WWT), idealerweise auch frachtfähig (Cargo Worthy/CW) sein. So kann man sicherstellen, dass das eigene Hab und Gut auch nach der Weltreise noch verwendbar ist und vielleicht sogar im Container an den alten oder neuen Wohnort transportiert werden kann.

Gebrauchte Seecontainer aller Art gibt es übrigens direkt hier in unserem Marktplatz

Bilder: Virginia McMillan CC BY 2.0four12 CC BY-NC-ND 2.0